KSV-Literaturfrühstück

INSPIRATION NATUR
Dialog zwischen Literatur und Malerei, Reflexionen zu den Bildern der Ausstellung Anton Mahringer
Samstag, 7. September
11:00 Uhr
Museum des Nötscher Kreises
Haus Wiegele 39
9611 Nötsch im Gailtal

Moderation: Mag. phil. Gabriele Russwurm-Biro, KSV-Ehrenpräsidentin und Kunsthistorikerin
Für die kulinarische und musikalische Umrahmung der Veranstaltung wird gesorgt.
Titelbild © Museum des Nötscher Kreises

Zur Ausstellung:
Aus Anlass des 50. Todestages von Anton Mahringer (1902–1974), der als jüngstes Mitglied zu jener losen Gruppe von Künstlern gezählt wird, die unter dem Begriff des „Nötscher Kreises“ die österreichische Kunst der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entscheidend mitgestaltete, möchte diese Ausstellung die unverwechselbare Malerei dieses Künstlers anhand seines zentralen Bildthemas, dem Motiv der Landschaft, insbesondere jener des Gailtales, präsentieren und seine Arbeiten ausgewählten Beispielen der vielfältigen künstlerischen Positionen innerhalb der Kärntner Landschaftsdarstellung seiner Zeit gegenüberstellen.

Wenn man das Œuvre Mahringers betrachtet, fällt sofort auf, dass er sich sein Leben lang sehr intensiv und beständig mit der künstlerischen Wiedergabe von Natur und Landschaft auseinandersetzte. Andere Gattungen der Malerei wie das Porträt, das Stilleben oder der Akt kommen zwar immer wieder einmal vor, jedoch beschäftigte er sich mit diesen Sujets nur peripher und sie haben quantitativ keinen entscheidenden Anteil in seinem Gesamtwerk. Mahringers künstlerisches Hauptanliegen galt daher speziell der Schilderung und bewussten Auslegung der ihn umgebenden Landschaft, mittels derer er seinen souverän artikulierten Malstil entwickeln konnte. Vor allem das Kärntner Gailtal, welches Mahringer zu seinem Lebens- und Arbeitsmittelpunkt gewählt hatte, spielte dabei eine wesentliche Rolle. Es bot dem Maler mit der Mannigfaltigkeit seiner Naturformen, der schroffen, fast unberührten Bergwelt, den sanften Wiesen und dichten Wäldern einen reichen Formenschatz, aus dem er kontinuierlich schöpfen konnte. Dieses Gebiet ließ ihn letztlich zu einem herausragenden Vertreter der Landschaftsmalerei werden.

Die Gattung der Landschaftsmalerei äußerte sich in Kärnten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts äußerst vielseitig und Anton Mahringer war ein unverzichtbarer und wichtiger Teil davon. Daher ist es uns in dieser Ausstellung ein Desideratum, in direktem Vergleich mit ausgewählten Landschaftsbildern seiner Zeitgenossen einen Einblick in die Bandbreite der künstlerischen Möglichkeiten zu bieten, die unterschiedlichen Intentionen zu zeigen und unseren Maler in den allgemeinen Kontext der zeitlichen Genese zu stellen. Daher ergänzen beispielsweise Arbeiten von Herbert Boeckl und des mit ihm befreundeten „Klagenfurter Kreises“, der sich in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre gebildet hat und zu dem u. a. Willibald Zunk und Arnold Clementschitsch angehörten, die Schau. Auch Bilder von Werner Berg, mit dem Mahringer in persönlichem Kontakt stand, veranschaulichen die malerische Interpretation einer bestimmten ländlichen Gegend auf eigenständige und meisterhafte Weise. Abschließend ermöglichen noch Werke von Cornelius Kolig und Alex Amann einen Ausblick auf Künstler, die sich im Gailtal nach Mahringers Tod ebenfalls mit dem Thema Landschaft auseinandergesetzt haben.

Text: Kuratorin der Ausstellung: Sigrid Diewald