„Von wülde Knecht, ledige Kinda und vatrocknete Zungen“
Anlass für die Veranstaltung ist der 10. Todestag (16. Juli 2010) des „selbsternannten“ Heimatdichters Bernhard C. Bünker. Er gilt als einer der bedeutendsten Poeten und Erneuerer der kritischen цsterreichischen Dialektliteratur, die ab den 1970er Jahren die Sprache als Herrschaftsinstrument thematisierte, den Dialekt als emanzipatorisches literarisches Mittel nutzte, um sich sowohl gegen das Establishment als auch gegen eine Mundartdichtung zu wehren, die die Vergangenheit verklärt, Machtstrukturen verharmlost oder der Ausgrenzung von Menschen Vorschub leistet. Bünkers wichtigste Themen waren die Suche nach einem neuen Heimatbegriff, die Zerstцrung der Umwelt, die Kritik an Armut, Fremdenfeindlichkeit und menschenfeindlicher Asylpolitik sowie ein empathisches und solidarisches Schauen auf die soziale Situation der »kleinen Leute«. Wir sprechen heute über freie Seezugänge, das hat er in den 70er Jahren schon im Kontext mit dem Ausverkauf des Landes zugunsten des Tourismus angeprangert. Da hat sich nicht viel geändert.
Den Gedichten Bernhard C. Bünkers werden Mundartgedichte seines Vater Otto Bünker sowie Texte von Axel Karner und Milka Hartmann gegenübergestellt.
Die Gedichte werden in hochdeutsch/hochslowenisch und in Dialektform deutsch/slowenisch vorgetragen.
Donnerstag 15. Oktober 2020 Beginn: 19 Uhr
Werner Berg Museum Bleiburg/Pliberk
Gedankenbilder in 4 Sprachen
Kärntner Dialektgedichte im Vergleich.
Texte von:
Otto Bünker, Bernhard C. Bünker, Axel Karner und Milka Hartman
Es lesen:
Martina Kircher, Alfred Woschitz, Lena Kolter und Axel Karner
Musik:
Jon Sass (tuba)
Kartenreservierungen: https://kib.veranstaltungskarten.at/